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Lob der Kartoffel

Abschiedsworte an Pellka

Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! — Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Musst nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist so ein rührend junges Blut. —
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, dass du eine Edelknolle
Warst, und dass dich ein Kenner verschlingt.

So richtet Joachim Ringelnatz seine Worte an die Pellkartoffel – und wir freuen uns, dass aus unseren Kartoffeln noch soooo viel anderes gezaubert werden kann!

Der Anbau der Frühkartoffeln erfolgt auf einer Fläche von einem Hektar. Bereits im Juli haben wir mit dem Roden der Frühkartoffeln begonnen. Zuallererst die Sorte Solist (vfk), danach Anuschka (fk), Rosara (vfk) und Sunita (mk). Einen bestimmten Reifegrad müssen unsere Kartoffeln haben, dazu gehört immer eine Überprüfung der Schalenfestigkeit. Die ersten Kartoffeln, die nur eine geringe Schalenfestigkeit zeigen, roden wir sehr vorsichtig: Die Maschine rodet, das Aufsammeln der Kartoffeln erfolgt per Hand, dann werden sie in Kisten verbracht zur kurzfristigen Lagerung.

Im Laufe der Zeit folgen die sogenannten mittelfrühen Sorten, dazu zählen Belana (fk), Jelly (vfk) und Augusta (mk). Hier kommt bei der Ernte ein Kartoffelroder zum Einsatz, der die Ernte mittels eines Förderbandes nach oben bringt, wo sie dann auf einem Sortierband wiederum per Hand ausgelesen werden – frei nach dem Motto: „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“. Zum Schluss im Erntejahr kommen die Lagerkartoffeln dran: Linda (fk), Cascada (vfk) und Talent (mk).

Generell gilt bei der Kartoffelernte, dass wir nur roden, was tatsächlich gebraucht wird, damit die Festigkeit der Schalen noch weiter zunehmen kann. Erst Mitte bis Ende September, wenn alles Laub der Kartoffeln zusammengefallen ist, holen wir den Rest der Ernte aus der Erde. Die angebaute Menge an Kartoffeln wird uns alle versorgen bis zum nächsten Sommer. Von der eben eingebrachten Ernte gibt es in der Fotostrecke einige Bilder für Euch.

Bei der wöchentlichen Bereitstellung in Euren Abholstellen streben wir einen Wechsel der Sorten an, damit alle Geschmäcker vertreten sind, jeder einmal seine Lieblingsknollen bekommt, von festkochend (fk) über vorwiegend festkochend (vfk) hin zu mehlig kochend (mk), von allem wird etwas für Euch dabei sein.

Wie immer freuen wir uns auf auf unserer Webseite über Eure Kommentare und natürlich Rezepte!

Herzliche Grüße vom Luisenhofteam

(Ein Foto anklicken, dann öffnet sich die Galerie)

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2 Gedanken zu „Lob der Kartoffel“

  1. Hallo,
    nicht direkt zu Eurem Gedicht, aber vielleicht interessant: Bei der bpb gibt es ein paar Beiträge über solidarische Landwirtschaft. Kann man sich mal ansehen!
    In Google eingeben: Christian Heimann über die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi)
    Schöne Grüße,
    Katharina

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